
BRISANTE RENNEN UM EM-TITEL ERWARTET
Mit den Ultracycling-Europameisterschaften im Rahmen der 7. Auflage des Race Around Niederösterreichs (RAN) steigt von kommendem Donnerstag bis Samstag das erste große Highlight des Jahres in dieser Sportart in Österreich. Insgesamt haben sich über 160 Athlet:innen aus sieben Nationen in den verschiedensten Kategorien für das große Spektakel rund um Niederösterreich angesagt – 32 davon, mit allem, was Rang und Namen in dieser Szene hat, radeln um den Europameistertitel in der Kategorie „solo supported“. Die mittelalterliche Stadt Weitra im nördlichen Waldviertel hat sich dafür wieder extra rausgeputzt.
EM lockt hochkarätiges Starterfeld nach Weitra
Das Race Around Niederösterreich zählt schon seit Beginn an zu einem der teilnehmerstärksten Ultradistanz-Radrennen weltweit. Nach dreimaliger Austragung von österreichischen Meisterschaften (2x solo, 1x 2er-Team) lockt nun die Europameisterschaft erneut ein hochkarätiges Starterfeld nach Weitra. Mit der Streckenrekordhalterin und amtierenden 24h-Zeitfahr-Weltmeisterin, Elena Roch, und RAN-Vorjahrssiegerin Lilian Kuster, wird ein packendes quasi niederösterreichisches Duell bei den Damen erwartet.
Roch, gebürtig aus dem Bezirk Hollabrunn, und die in Tulln lebende Schweizerin Kuster kennen beide die Strecke rund um Niederösterreichs Grenzen sehr gut und auch den zuvor angestückelten EM-Loop (150km) durch das Waldviertel sind beide im Vorfeld abgefahren. „Ich denke, es wird sicher eine Rolle spielen, auf dem hügeligen EM-Loop und auf der weiteren Strecke im Waldviertel nicht zu überpacen, bevor es in die flache Nacht geht, wo eventuell auch der Wind eine Rolle spielen wird“, so Roch, die sich nach guter Vorbereitung über den Winter vornimmt alles zu geben, um vorne mitzumischen. „Durch die die zusätzlichen 150km wird die Strecke deutlich anspruchsvoller, aber man sieht dadurch auch weitere schöne Stellen des Waldviertels. Ich bin auf jeden Fall froh die zusätzlichen Kilometer im Vorfeld abgefahren zu sein“, freut sich die Schweizerin bereits wieder auf ihrem Rad ihrer Leidenschaft, dem stundenlangen Radfahren, nachgehen zu können.
Auch bei den Herren wird es zum großen Schlagabtausch kommen. Während der Deutsche Daniel Steinhauser vor zwei Wochen das Race Across Italy supported (mit Betreuerauto) über 775km gewinnen konnte und der Pole Marek Rupinski in der „unsupported Kategorie“ die als Europameisterschaft ausgetragen wurde, vorne mitmischte, wird es für den Salzburger Dominik Meierhofer und dem RAN-Vorjahressieger Sebastian Mayr (GER) das erste Ultrarennen des Jahres sein. „Der Winter war gefühlt schon sehr lange und ich habe nahezu die gesamte Zeit indoor trainieren müssen. Die EM ist schon was Besonderes für mich und meine Betreuer. Die zusätzlichen 150km wurden super integriert, weil man jetzt nochmals durch Weitra fährt, was für die Zuschauer natürlich super ist. Es sind sehr starke Fahrer am Start und das Rennen ist lang genug, sodass jeder Athlet über kurz oder lang in seinen eigenen Rhythmus finden wird“, freut sich Mayr auf ein spannendes Rennen. Auf dieses freut sich auch der Salzburger Meierhofer, bei dem die Vorbereitung ganz gut verlaufen ist und der heuer Großes vor hat: „Die EM und WM (Anmerkung: diese findet Mitte August beim Race Around Austria statt) in einem Jahr im eigenen Land zu haben motviert natürlich nochmal mehr im Training alles zu geben“, so der Drittplatzierte des Race Across Americas 2024. „Die klassische Strecke kenne ich schon fast auswendig. Die EM-Runde davor bin ich zwar noch nicht gefahren, ich habe die Strecke online aber studiert und ich weiß, was da zu tun ist“, so Meierhofer der das Rennen so anlegen wird, dass „alle anderen, die mit mir mithalten möchten, ordentlich ins Schwitzen kommen“.
Neben der Europameisterschaft wird natürlich auch auf der klassischen 600km langen Strecke rund um das größte österreichische Bundesland wieder solo, im 2er- (supported und unsupported) und im 3er-Team nonstop geradelt.
Prominent besetzt ist bei den 3er-Teams vor allem das Team „Druckerbuam“, wo der amtierende 24h-Zeitfahr-Weltmeister Philipp Kaider mit Hauptsponsor Gottfried Denner und Andreas Obermayer von druckmittel.at am Start stehen wird. Der Weinviertler nutzt das RAN als gute „Trainingseinheit“, da er sich gerade auf seine bisher größte Herausforderung, dem am 10. Juni startenden knapp 5.000km langen Race Across America vorbereitet.
Bühne des Extremsports
Weitra wird dabei zur Bühne des Extremsports und die EM-Arena wird für mitreißende Stimmung sorgen. Gemeinsam mit der Stadtgemeinde Weitra und dem Wirtschaftsverein „Werk-Stadt-Weitra“ wird die mittelalterliche Stadt zum pulsierenden Zentrum des Ultraradsports. Neben den Starts am gesamten Freitag und den Zielankünften am Samstag wird Weitra durch die Europameisterschaft heuer auch einmalig mitten im Geschehen sein. Denn nach dem 150 Kilometer langen EM-Loop dürfen die Radfahrer im Renntempo durch die autofreie Altstadt düsen, während gleichzeitig die RAN-Teilnehmer:innen auf die klassische Strecke gehen. Kulinarisch wird einiges geboten: Foodtrucks und Gastronomiehütten servieren saftige Burger, duftende Waffeln, regionale Köstlichkeiten und erfrischende Getränke. Wer es ruhiger mag, kann in der Chill-Zone entspannen und das sportliche Spektakel genießen. Selbst aktiv können alle Zuseher zudem auch am Samstag beim reaktivierten Stadtlauf durch die Altstadt sein. Die Anmeldung hierfür ist noch geöffnet.
Verfolgen lässt sich das diesjährige RAN wieder im gemeinsam mit dem Sportland Niederösterreich aufwändig produzierten Livestream mit vielen Top-Gästen aus dem Radsport und natürlich wieder über das Trackingportal (beide Links unter www.ran-bike.at), wo jede/r Teilnehmer:in auf der Runde genauestens verfolgt werden kann.